Günter Damaskes zweites Buch erscheint in Kürze. Der ehemalige Lehrer beschreibt darin die Nachkriegs- und Aufbaujahre in Grevesmühlen sowie die Zeit bis zum Ende der DDR.
GrevesmühlenSeine Strafversetzung 1974 von der Grevesmühlener Erweiterten Oberschule zur Schule nach Mummendorf war für Günter Damaske eines der schmerzlichsten Erlebnisse, die er in seinem neuen Buch „Aufbruch Ost“ zu Papier gebracht hat. Nie hatte er ein Schriftstück unterschrieben, sich von seinem in der BRD lebenden Vater lossagen zu wollen. Doch die SED-Genossen warfen dem Physiklehrer und Parteisekretär vor, trotz dieser angeblich eingegangenen Verpflichtung nicht danach gehandelt zu haben. Den Ausschlag dafür hatte offenbar der „Wartburg“ gegeben, den Günter Damaske über den DDR-Geschenkdienst Genex von seinem Vater bekam. Und das, obwohl er zuvor bei der SED-Kreisleitung die Zustimmung zu diesem Unterfangen eingeholt hatte. „Annehmen!“ war ihm damals gesagt worden.
Zu den lustigsten Begebenheiten im Buch hingegen zählt der heute 79-Jährige die Episode, wie er als Dozent der Volkshochschule während einer Abschlussfeier im „Landhaus“ seinen Schülern mit einem Experiment im Bierglas bewies, warum Pferde n i c h t schwimmen können . . . Das unterstreicht, was auf dem Bucheinband geschrieben steht: „Akribisch sind in diesem Werk ernste, humorvolle und ironische Anekdoten aufgeschrieben. Mögen sie den Leser nachdenklich machen für einen befreienden Blick auf Politik und Gesellschaft.“ Einige der Weggefährten Günter Damaskes übrigens werden sich im Buch namentlich wiederfinden, andere nur indirekt angesprochen.
2003 hatte der in Neustettin in Pommern geborene Günter Damaske, der nach dem Krieg in Grevesmühlen ein neues Zuhause fand und mit seiner Frau Anita (78) fünf Kinder großzog, das Buch „Ich war einer von ,Hitlers Kindern'“ veröffentlicht. Wie auch jetzt beschrieb er basierend auf Tagebuchaufzeichnungen sein Leben von der Kindheit bis zum Kriegsende. Das „hoffentlich Mitte Dezember zu meinem 80. Geburtstag erscheinende zweite Buch“ (ISBN-Nr. 3-8334 – 1588-6) versah der Autor und Zeitzeuge bereits mit einer „III“ und verriet, dass ein drittes Projekt – der zeitlichen Einordnung wegen aber mit der „II“ gekennzeichnet, geplant ist. In diesem Jahr nämlich weilte Günter Damaske an ehemaligen Kriegsschauplätzen und will die Zeit damals mit diesem Wissen noch einmal detaillierter aufarbeiten und ergänzen.