Donnerstag, 20. März 2003 |
Zeitzeuge sieht sich als eines von „Hitlers Kindern“ |
Grevesmühlen
Das Buch basiert auf Erinne- rungen und Tagebuchaufzeichnungen. Auf dem rückwärtigen Einband ist dazu zu lesen: „Günter Damaske schreibt unverblümt und realistisch. Sehr detailreich stellt er aus Sicht eines Heranwachsenden das soziale Milieu des kleinen Mannes in den 30er-Jahren dar. [ . . . ] Das sozialdemokratisch orientierte Elternhaus konnte ihm aus Furcht vor Nazirepressalien die Augen nicht öffnen. So meldete er sich 15-jährig als Kriegsfreiwilliger.“
Drei Jahre ist es her, da suchten ZDF und „arte“ für eine Sendung Gesprächspartner zum Thema „Hitlers Kinder“. Günter Damaske meldete sich. Diese Sendung war es dann auch, die ihm den Anstoß gab, seine Geschichte aufzuschreiben. Eigentlich wollte er es nur für sich tun, für den engsten Familienkreis, denn „das musste noch mal gesagt werden“, schildert der ehemalige Lehrer seine Beweggründe. Dann doch ein größeres Forum zu suchen, drängte ihn sein Enkelsohn Jens: „Opa, schreib du mal, das Technische mache ich!“ Der Autor selber sieht sein Tun inzwischen nicht nur als Vergangenheitsbewätigung, sondern auch als seinen Beitrag, konsequent für Frieden einzutreten.
Inzwischen arbeitet Günter Damaske schon an seinem zweiten Buch, das auch noch in diesem Jahr erscheinen soll. Es beschreibt den Autoren bei seiner Suche nach einer neuen Bleibe, einem neuen Zuhause. Im November 1945 verließ Günter Damaske Köln, dorthin war er zusammen mit seinem Kriegskameraden gegangen, und begann, sich in Mecklenburg eine Existenz aufzubauen. Er beschreibt die Nachkriegs- und Aufbaujahre in Grevesmühlen bis zum Ende der DDR.
CORO
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